Warnkenhagen. Während der Sanierungsarbeiten in der Kirche konnte Kerstin Bockholt kürzlich 82 Münzen bergen. Die ehrenamtliche Bodendenkmalpflegerin war vom Landesamt für Kultur und Denkmalpflege mit der archäologischen Baubegleitung beauftragt. „Nach der Öffnung des Kirchenbodens und der Herausnahme des Füllmaterials gewann ich einen Einblick in darunterliegende ältere Schichten“, sagte die Rostockerin. „Neben bis zu 600 Jahre alten Kupfer- und Silbermünzen fand ich auch verschiedene Arten von Knöpfen damaliger Alltagsbekleidung wie auch mehrere Buchschließen, die vermutlich im Laufe der Kirchengeschichte von Gesangsbüchern abbrachen.“ Alle Funde wurden sorgfältig eingemessen und dokumentiert. Sie liegen jetzt zur wissenschaftlichen Auswertung im Landesamt.
Warnkenhagen wurde 1398 erstmalig urkundlich erwähnt. Aus dieser Zeit stammt auch die Backsteinkirche. Grund der Sanierung war Bautenschutz zur Bekämpfung vom Schwamm- und Pilzbefall im Fußbodenaufbau des Kirchenschiffes. „Eine außerordentlich gute Zusammenarbeit gab es mit dem Holz- und Bautenschutzunternehmen vor Ort sowie dem Förderverein der Kirche Warnkenhagen, Frau Holm.“, lobte die Bodendenkmalpflegerin.
Ehrenamtliche unterstützen in ihrer Freizeit die Landesarchäologie. Neben unzähligen Feldbegehungen, die dem Erfassen der Bodendenkmäler dienen, führen sie auch Pflegemaßnahmen und einfache archäologische Untersuchungen durch. Qualifiziert werden sie auf Lehrgängen, Ausgrabungen und gemeinsamen Aktionen mit Archäologen.
Die Bodendenkmalpfleger engagieren sich seit über zwei Jahren für ein Archäologisches Landesmuseum. Wie kürzlich im Koalitionsausschuss beschlossen, soll es in Rostock entstehen. Für die zügige Realisierung dieses dringend notwendigen Vorhabens werden Unterschriften gesammelt. Über 11.000 Unterstützer haben bereits unterzeichnet (www.ipal-mv.de).