PM: Großsteingräberpflege (IPAL-17)

Rerik. Letzten Samstag fand ein kleiner Einsatz zur Pflege der Großsteingräber rings um Rerik statt. Die ehrenamtlichen Bodendenkmalpfleger Volker Häußler, Thomas Köhler und Jürgen Krakor sorgten dafür, dass Sturmschäden beseitigt wurden. Die beiden letzten Herbststürme hatten einige Bäume so stark beschädigt, dass reichlich Windbruch beseitigt werden musste. Bei der Gelegenheit wurden auch gleich noch die Grabkammern von Laub befreit und ein paar kleinere Ausbesserungsarbeiten vorgenommen. Demnächst werden noch großere Rückschnitte der Baumbestände erfolgen müssen, damit keine Gefahrenquellen für die Besucher entstehen.

Die zum Pflegeeinsatz zufällig anwesenden Besucher erhielten von Herrn Häußler ausführliche Informationen zu den jeweiligen Grabanlagen und der Geschichtsepoche. Bei der Gelegenheit wurden auch Unterschriften für die Initiative pro Archäologisches Landesmuseum (IPAL www.ipal-mv.de). Die Bürgerinitiative engagiert sich seit fast drei Jahren für den Wiederaufbau eines Landesmuseums in Mecklenburg-Vorpommern. Über 14.000 Unterstützer haben schon unterschrieben. Das Projekt Landesmuseum hat in den letzten beiden Jahren große Fortschritte gemacht. „Aber wir machen weiter, bis sie uns die Tür aufschließen“, so Häußler.

Fotos: Jürgen Krakor




PM: Wildschweine beschädigten bronzezeitliche Grabanlagen (IPAL-10)

Neubukow: Während einer Exkursion der Bodendenkmalpfleger im April 2016 mussten massive Schäden an mehreren bronzezeitlichen Hügelgräbern bei Steinhagen (Kirch Mulsow) festgestellt werden. Glücklicherweise gibt es in unserem Bundesland viele engagierte ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger, denen die Erhaltung unseres kulturellen Erbes sehr am Herzen liegt. Speziell im Raum Rostock-Stadt und Rostock-Land ist seit den 1980er Jahren die Kreisarbeitsgruppe Ur- und Frühgeschichte außerordentlich aktiv. In enger Zusammenarbeit mit der Unteren Denkmalschutzbehörde in Güstrow und dem Landesamt für Kultur und Denkmalpflege in Schwerin werden mehrmals jährlich Pflegeeinsätze durchgeführt. Die Beteiligung daran ist in der Regel überdurchschnittlich. So kamen auch vergangenen Sonnabend 14 Bodendenkmalpfleger zum Einsatz. Mit Schubkarren, Eimern, Schaufel, Spaten und Harken bewaffnet, wurden die bis zu einen halben Meter tiefen Wildschäden ausgebessert. Einige Kulen waren so tief, dass in ihnen zunächst eine Folie ausgelegt werden musste, um in der Dokumentation für die Nachwelt zu erhalten, ab welcher Schicht anno 2017 eine Auffüllung gemacht wurde. Insgesamt wurden sechs Hügelgräber, deren Alter auf 3.100 bis 3.600 Jahre geschätzt wird, wieder hergerichtet. „Ein Tag der viel Spaß gemacht hat und jedes Fitness-Studio ersetzt.“ sagte Bodendenkmalpflegerin Gabriela Hafner aus Alt Karin.

Ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger Mecklenburg-Vorpommerns engagieren sich seit über zwei Jahren mit der Initiative Pro Archäologisches Landesmuseum (IPAL) für ein Landesmuseum mit ständiger Ausstellung, damit das kulturelle Erbe unseres Bundeslandes der Öffentlichkeit nach gut 25 Jahren wieder zugängig wird. Auf ihrer Homepage ipal-mv.de sammeln sie bundesweit Unterschriften, damit die Landespolitik diese dringend notwendige Strukturmaßnahme umsetzt.