Gemeinsam am Salzhaff

Im Februar Flächen zu finden, die sich für eine Begehung eignen, ist nicht einfach. Sobald der Boden gefroren ist, ist weder die Oberflächensuche noch die Suche mittels Metalldetektor durchführbar. Daher war es schon vor Beginn der Aktion spannend, wie sich die Bodentemperaturen entwickeln. Wir hatten Glück: Genau zum Termin (18. Februar 2017) hin sorgte das Wetter für einen frostfreien Acker am Salzhaff. Es war zwar kalt, feucht und ungemüdlich, aber trotzdem fanden sich sechs Bodendenkmalpfleger an diesem Tag, um eine größere Fläche nach Artefakten unserer Vorfahren zu durchforsten. Mit von der Partie waren: Gabriela, Uwe, Jens, Sebastian, Andre und Jürgen.

Nach einer kurzen Begrüßung zog dann jeder wie gewohnt seine Bahnen auf dem Acker. Jens, der sein Auto irrtümlicherweise eine Straße weiter geparkt hatte, stieß auch gleich mitten in eine außergewöhnlich ergiebige Fläche. Nachfolgend die Fundkomplexe von Jens und Uwe, die alle anderen Metallfunde in den Schatten stellten:

Neben den vielen Knöpfen wurden auch etliche Münzen aus dem 17. bis 19. Jahrhundert geborgen. Wie zum Beispiel diese XII Skiling Danske 1721, Friedrich IV. / DOMINVS MIHI ADIVTOR:

Bemerkenswert auch die Ansammlung von Pfeifendeckeln:

Da derartige Konzentrationen an kleinen Orten bei uns nur selten auftreten, kann man ggf. davon ausgehen, dass der Platz zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert als Festwiese genutzt wurde. Dazu passt dann natürlich auch das Drehküken eines Zapfhahnes:

Ein in unserer Gegend sehr seltener Fund ist diese englische Stiefelschnalle des 17. Jahrhunderts:

Und schließlich wollen wir von den Metallfunden noch ein Messergriff vorstellen, der ins 15. oder 16. Jahrhundert datiert:

Gabi stieß auf einer ganz anderen Stelle nahe eines Grabens noch auf einen neolithischen Befund mit Verfärbungen und einigen Keramikscherben:

Insgesamt waren alle Beteiligten sehr zufrieden mit dem Tag. Er brachte außer den Funden Entspannung an frischer Luft und viele nette Gespräche untereinander. Auf alle Fälle wollen wir derartige Aktionen gerne wiederholen.




Es tut sich was

Die Zeit der Vorbereitungen hat ein Ende. Auf einer Fläche an der Schweriner Stellingstraße wurden bisher umfangreiche Maßnahmen durchgeführt, um Baufreiheit für den Hochbau des neuen Depot- und Werkstattgebäudes zu schaffen.

Noch in diesem Jahr soll laut Aussage von Robert Klaus, dem Schweriner Bereichsleiter des Betriebes für Bau und Liegenschaften des Landes, mit den Bauarbeiten begonnen werden. Für 2018 sind die Innenausbauarbeiten vorgesehen, die Fertigstellung und Übergabe des Gebäudes ist für 2020 geplant.

Mehr als 16 000 Quadratmeter Nutzfläche wird das neue Depot- und Werkstattgebäude haben. Damit wird unser Land dann auch endlich der Konvention von Malta (1992) gerecht, die schon 2001 ratifiziert wurde. Mit der Ratifizierung verpflichtete sich das Land, geeignete Unterbringungsorte zur wissenschaftlichen Aufarbeitung und dauerhaften Aufbewahrung von archäologischen Funden zu schaffen. Erinnert sei hier an das traurige Beispiel der „Stralsunder Einbäume“.

Bei einem geplanten Auftragsvolumen in Höhe von 50 Millionen € realisiert unser Bundesland eine hervorragende Investition in die „Zukunft der Geschichte“.