Verborgene Schätze am Meer

Wenn Du uns helfen willst, das geht ganz flink, dann klicke hier auf diesen Link:
http://ipal-mv.de/tpl/signum.inc
Ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger in Mecklenburg-Vorpommern sammeln Unterschriften für ein Landesmuseum. Bitte helft uns.

 




Prof. Dr. Keiling – Museumssituation

Jedes der deutschen Länder nennt ein archäologisches Landesmuseum sein eigen, denn in ganz Deutschland gibt es eine Periode, deren Geschichte nur durch archäologische Zeugnisse erschlossen werden kann. Aber auch für die Zeit danach bis in die Neuzeit hinein sind archäologische Forschungen eine unersetzlicher Hilfe für die Betrachtung der historischen Prozesse der Vergangenheit. Die Archäologie sichert allseitig die Spuren des menschlichen Geschehens im Erdboden und klärt in allen Zeitabschnitten über das Verhältnis von Mensch und Umwelt auf. Die Bevölkerung hat ein Recht darauf, die Forschungsergebnisse dieser Wissenschaft kennen zu lernen und die materiellen Erzeugnisse vergangener Zeiten in einem Museum bewundern zu können.

Es ist bedauerlich, dass Mecklenburg-Vorpommern nach 1991 auf den Fortbestand einer solchen staatlichen Einrichtung verzichtet hat, obwohl das Land einst zu den Pionieren der archäologischen Forschung in Deutschland gehörte. Herzog Christian Ludwig erwarb im 16. Jh. bereits eine beachtenswerte Sammlung archäologischer Raritäten, die von den folgenden Herzögen und Großherzögen und den bei ihnen tätigen hervorragenden Altertumsforschern, wie den Professoren Friedrich Lisch und Robert Beltz, und in der nachfolgenden Zeit Ewald Schuldt, so stark erweitert worden ist, dass 1953 aus der einstigen Abteilung im Mecklenburgischen Landesmuseum eine eigene Facheinrichtung und Forschungsstelle, das „Museum für Ur- und Frühgeschichte Schwerin“ erwuchs. Ging es anfangs vor allem darum, einzelne aussagefähige Objekte aus der ältesten Geschichte zu bewahren, zu datieren, zu interpretieren und der Bevölkerung in Ausstellungen zugänglich zu machen, so gelang es in den letzten Jahrzehnten durch umfangreiche Problemgrabungen zahlreiche historische Fragestellungen anzusprechen und einer Lösung näher zu bringen. Dazu gehören besiedlungsgeschichtliche, wirtschaftliche und bauhistorische Fragen, wie der slawische Burgenbau, aber auch die Erforschung nicht schriftlich überlieferter historischer Vorgänge, wie kriegerische Auseinandersetzungen in grauer Vorzeit (Schlachtenarchäologie). Die neuen Erkenntnisse zur Landesgeschichte erstrecken sich nicht nur auf die Steinzeit und Bronzezeit sondern auch auf die Eisenzeit und auf Ereignisse bis in neueste Zeit hinein.

Ein archäologisches Landesmuseum ist der Schlüssel zum Verständnis der Vorgeschichte und Geschichte des Landes bis hin zur Gegenwart einerseits durch die Vorlage vielfältiger geborgener interessanter Sachzeugen und andererseits durch die Darstellung diverser gesellschaftlicher Zusammenhänge.

Prof. Dr. Horst Keiling




Sühnestein ins rechte Lot gebracht

Letzten Samstag haben wir den Sühnestein bei Everstorf wieder ins rechte Lot gebracht. Der Stein aus dem Jahre 1391 wurde für die Ermordung des Wismarer Bürgers Ludeke Mozellenburch errichtet.

Es war richtiges „Schietwedder“. Aber nach fünf Stunden harter Arbeit stand der Stein wieder.




Das Blengower Schwert

Ein Schwert – drei Finder. Eines der außergewöhnlichsten Auffindungsgeschichten kann dieses Bronzeschwert vorweisen. Insgesamt drei Finder bargen über einen Zeitraum von 56 Jahren sechs Schwertfragmente auf einer Fläche von 30 mal 30 Metern, die nahtlos zusammenpassen.

1959

Am 26. April entdeckte der Reriker Traktorist, Günter Almstädt das Fragment eines Griffplattenschwertes.

Am 05. Mai besichtigte Adolf Hollnagel mit Erhard Krause den Fundplatz. Er lag im Bereich einer kleinen, gut abgegrenzten Kuppe. Hollnagel vermutete ein niedergeackertes Hügelgrab. Er regte eine Sondagegrabung an, die aber nicht realisiert werden konnte.

Später wurde das Stück der Ausstellung der Heimatstube, dem heutigen Reriker Heimatmuseum übergeben.

sch01

2014

Der Reriker Bodendenkmalpfleger Jürgen Krakor entdeckte bei einer Begehung mit seinem Metalldetektor am 29. und 30. April vier Bronzefragmente, die sich eindeutig einem Schwert zuordnen ließen. Er sandte Kreisbodendenkmalpfleger Volker Häußler, dem besten Kenner des regionalen Fundgutes, Fotos per E-Mail. Dieser erkannte sofort die Ähnlichkeit zum Schwertfund des Jahres 1959. Eine Passprobe im Reriker Heimatmuseum bestätigte am 2. Mai die Zusammengehörigkeit der Funde.

web

2015

Während einer Sondagegrabung vom 24. bis 26. September (Video) fand schließlich Uwe Balscheid das letzte nach fehlende Fragment mit einer Länge von 2,2 cm abseits der angelegten Schnitte mit seinem Metalldetektor. Die Schnitte selber brachten keine neuen Funde oder Befunde.

restschmal

Das Schwert liegt jetzt komplett restauriert wieder im Reriker Heimatmuseum. Es ist insgesamt 51 cm lang und wiegt 564 Gramm.

blengower_schwert

Das Blengower Schwert hat glücklicherweise einen Ausstellungsplatz in einem Heimatmuseum ergattert. Das ist heutzutage bei derartigen Funden die Ausnahme. In der Regel landen unsere Funde im Depot ohne Aussicht, der Öffentlichkeit präsentiert zu werden. Als einzigem Bundesland Deutschlands fehlt Mecklenburg-Vorpommern ein archäologisches Landesmuseum. Seit über 24 Jahren wird die Realisierung politisch auf die „lange Bank“ geschoben. Eine, für den Tourismus und die Bewohner dringend notwendige Institution, wird nicht realisiert. Die Initiative Pro Archäologisches Landesmuseum (IPAL) möchte da nicht weiter tatenlos zusehen. Unterstützen Sie uns bitte mit Ihrer Unterschrift!

IPAL-MV.de