Sühnestein ins rechte Lot gebracht

Letzten Samstag haben wir den Sühnestein bei Everstorf wieder ins rechte Lot gebracht. Der Stein aus dem Jahre 1391 wurde für die Ermordung des Wismarer Bürgers Ludeke Mozellenburch errichtet.

Es war richtiges „Schietwedder“. Aber nach fünf Stunden harter Arbeit stand der Stein wieder.




Das Blengower Schwert

Ein Schwert – drei Finder. Eines der außergewöhnlichsten Auffindungsgeschichten kann dieses Bronzeschwert vorweisen. Insgesamt drei Finder bargen über einen Zeitraum von 56 Jahren sechs Schwertfragmente auf einer Fläche von 30 mal 30 Metern, die nahtlos zusammenpassen.

1959

Am 26. April entdeckte der Reriker Traktorist, Günter Almstädt das Fragment eines Griffplattenschwertes.

Am 05. Mai besichtigte Adolf Hollnagel mit Erhard Krause den Fundplatz. Er lag im Bereich einer kleinen, gut abgegrenzten Kuppe. Hollnagel vermutete ein niedergeackertes Hügelgrab. Er regte eine Sondagegrabung an, die aber nicht realisiert werden konnte.

Später wurde das Stück der Ausstellung der Heimatstube, dem heutigen Reriker Heimatmuseum übergeben.

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2014

Der Reriker Bodendenkmalpfleger Jürgen Krakor entdeckte bei einer Begehung mit seinem Metalldetektor am 29. und 30. April vier Bronzefragmente, die sich eindeutig einem Schwert zuordnen ließen. Er sandte Kreisbodendenkmalpfleger Volker Häußler, dem besten Kenner des regionalen Fundgutes, Fotos per E-Mail. Dieser erkannte sofort die Ähnlichkeit zum Schwertfund des Jahres 1959. Eine Passprobe im Reriker Heimatmuseum bestätigte am 2. Mai die Zusammengehörigkeit der Funde.

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2015

Während einer Sondagegrabung vom 24. bis 26. September (Video) fand schließlich Uwe Balscheid das letzte nach fehlende Fragment mit einer Länge von 2,2 cm abseits der angelegten Schnitte mit seinem Metalldetektor. Die Schnitte selber brachten keine neuen Funde oder Befunde.

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Das Schwert liegt jetzt komplett restauriert wieder im Reriker Heimatmuseum. Es ist insgesamt 51 cm lang und wiegt 564 Gramm.

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Das Blengower Schwert hat glücklicherweise einen Ausstellungsplatz in einem Heimatmuseum ergattert. Das ist heutzutage bei derartigen Funden die Ausnahme. In der Regel landen unsere Funde im Depot ohne Aussicht, der Öffentlichkeit präsentiert zu werden. Als einzigem Bundesland Deutschlands fehlt Mecklenburg-Vorpommern ein archäologisches Landesmuseum. Seit über 24 Jahren wird die Realisierung politisch auf die „lange Bank“ geschoben. Eine, für den Tourismus und die Bewohner dringend notwendige Institution, wird nicht realisiert. Die Initiative Pro Archäologisches Landesmuseum (IPAL) möchte da nicht weiter tatenlos zusehen. Unterstützen Sie uns bitte mit Ihrer Unterschrift!

IPAL-MV.de




Kurzbericht zur „PIPELINE:ARCHÄOLOGIE“

Am 30. April wurde vom Landesarchäologen Dr. Detlef Jantzen die aus unserer Sicht sehr gelungene Sonderausstellung eröffnet. Die Präsentation der Funde erfolgt in modernster Weise und zeigt, was heute ausstellungstechnisch möglich ist. Das könnte ein Vorgeschmack auf ein neues archäologisches Landesmuseum sein, wenn denn der politische Wille dazu bereit wäre.

Leider war aus dem Ministerium niemand anwesend. Zeigt sich hier das Interesse an der Archäologie im Land! Wir hoffen nicht.

Wir von IPAL bekamen die Möglichkeit mit einem Stand auf unsere Initiative aufmerksam zu machen.

Bei den anwesenden Gästen fanden unsere Ideen großen Zuspruch, was sich durch zahlreiche Unterschriften in unseren ausgelegten Listen dokumentierte.

Wir wüschen der Wanderausstellung viele, viele Besucher, die zu begeisterten Botschaftern der Archäologie werden.

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PIPELINE:ARCHÄOLOGIE

Eröffnung der Sonderausstellung im

Archäologischen Freilichtmuseum Groß Raden
Kastanienallee
19406 Groß Raden
www.freilichtmuseum-gross-raden.de

am Donnerstag, dem 30. April 2015 um 18 Uhr

  • Grußworte
  • Einführung in das Thema der Sonderausstellung
  • Besichtigung der Ausstellung

Fünf Jahre lang, von 2007 bis 2012, begleiteten mehrere Grabungsteams des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern den Bau der großen Gastrassen OPAL und NEL. 340 km lang und 30 m breit zogen sich die Leitungsgräben durch das Bodenarchiv Mecklenburg-Vorpommerns. Zeitweise waren bis zu 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Einsatz, um das archäologische Kulturerbe auf den Trassen rechtzeitig zu bergen und zu dokumentieren. Das war eine einmalige Chance, aber auch eine große logistische Herausforderung.

Zu Tage kam ein Schatz an Informationen. Sie werfen neues Licht auf vergangene Zeitalter, auf Wirtschaft, Handel und Umwelt, auf das Leben und Sterben der Menschen und ihre religiösen Vorstellungen. Mecklenburg-Vorpommern zeigt sich als vielschichtig gewachsene Kulturlandschaft im europäischen Kontext. Bei den Ausgrabungen wurden alle Zusammenhänge genau dokumentiert. Zeichnungen, Beschreibungen und Fotos sind archiviert, die Funde liegen im Magazin. Zusammen bilden sie die Grundlage für die schrittweise Auswertung des gehobenen Wissensschatzes.

Die Ausstellung PIPELINE:ARCHÄOLOGIE präsentiert eine Auswahl dessen, was auf den Trassen gefunden wurde – Zeugnisse der facettenreichen, 12.000-jährigen Kulturgeschichte Mecklenburg-Vorpommerns.

Bitte beachten Sie, dass sich der Parkplatz des Museums im Ort Groß Raden befindet. Von dort sind es etwa 700 m bis zum Ausstellungsgebäude.

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IPAL – Homepage jetzt online

Die Initiative Pro Archäologisches Landesmuseum (IPAL) präsentiert sich künftig unter der Domain IPAL-MV.de. Ausführliche Informationen zur Initiative, aktuelle Meldungen rund um die Landesarchäologie, Bilder herausragender Funde aus MV, sowie ein Onlineformular für unsere Unterschriftensammlung sind hier zu finden.